Heiliger Nach(t)ruf

Es ist jetzt ziemlich genau 35 Jahre her, dass ich zum erstem Mal vor mehreren hundert Menschen an einem Heiligen Abend ein Solo sang. Weihnachten hatte für mich als Kind immer einen besonderen Zauber. Wahrscheinlich wie für jedes Kind. Doch bei mir waren es nicht so sehr die Geschenke, die im Vordergrund standen, viel mehr war es die Magie des Festes. Die Vorweihnachtszeit war geprägt davon, dass wir das Krippenspiel einstudierten. Man traf sich regelmäßig mit tollen, jungen Menschen die man mochte um gemeinsam etwas zu Werke zu bringen. Ich wurde gesehen, ich wurde gehört … Vielleicht habe ich daher bis heute gerade zu Weihnachtsliedern eine ganz besondere emotionale Verbindung.

In diesem Jahr verlor ich einen dieser wunderbaren Menschen, der mir von damals immer noch tief im Herzen verankert ist. Und wieder einmal wurde mir die Endlichkeit ganz dicht vor Augen geführt. Christian, dieses Lied ist für Dich. Auch wenn Du es nicht mehr hören kannst, so soll es der Welt zeigen, dass Du nicht vergessen bist. Ich habe diese Lied bereits als Kind geliebt. Inzwischen konnte ich es dank der Genialität meines Produzenten die Moderne einhauchen, ohne Bach zu diskreditieren. Ich finde, er hat das ganz wunderbar arrangiert.

Teile dieses Lied mit Menschen die Du magst! Teile es mit Menschen, mit denen Du gerne Weihnachten verbringen möchtest. Mein Wunsch als 6-jährige war es, mit Christian Weihnachten zu feiern. Ich hätte damals nie gedacht, dass ich es auf diese Art nun heute nach 35 Jahren tun werde.

Sagt den Menschen, die ihr liebt, dass ihr sie liebt. Ihr wisst nie, ob es nicht vielleicht die letzte Chance ist. Nutzt die Zeit, die ihr habt! Sie ist so kostbar! Lebt! Hier und Jetzt! Und feiert Weihnachten das ganze Jahr! Jeder einzelne Tag ist kostbar.

Ich schließe einen Jeden von Euch in meine Arme und wünsche Euch eine gesegnete Zeit – nicht nur zu Weihnachten.

2 Gedanken zu “Heiliger Nachruf

  1. Liebe Freya
    Danke für den Text und deinen Vortrag.
    Die Melancholie, die sich hier paart, trifft meine Empfindungen in gleicher Weise.
    Schon sehr früh habe ich meine beiden Schwestern durch Krebs verloren. Ich habe es mir zu eigen gemacht, daß Leben zu genießen, indem ich den Moment, der sehr wichtig für mich sein kann, auch für mich gewinne.
    Das versteht nicht jeder und wirkt schnell egoistisch, aber nach diesen Erfahrungen in der Familie erkennt man das Leben als etwas heiliges, als etwas, das uns nur einmal zur Verfügung gestellt wird und deshalb ganz gottgegeben genossen werden darf.
    Natürlich mit der gebotenen Rücksicht auf die eigene Familie.
    Die Verarbeitung deiner genannten Erfahrung mit dem Tod eines nahen Menschen in Form deines Vortrages, liebe Freya, rührt an und zeigt, dass wir unsere Gefühle nicht verstecken dürfen.
    DANKE DAFÜR

    Wolfgang

  2. Hallo, Freya,

    ich bin völlig begeistert. Das ist das Weihnachtslied, das mir persönlich an liebsten ist. Leider ist es nicht sehr populär und wird eher selten gesungen.
    Und Eure Version begeistert mich einfach nur. Ich mag halt auch so Zusammenführungen von Klassik und Rock.
    Danke, ich werde es gerne teilen.

    Viele Grüße
    Sonja

Hinterlasse eine Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert