Sage mir, mit wem Du umgehst, und ich sage Dir, wer Du bist. Wir sind es gewohnt Menschen im Nu einzuschätzen, um im Alltag handlungsfähig zu sein. Dies sollte uns nicht dazu verleiten, unsere Vorurteile und Erwartungen als Tatsachen anzunehmen. In fast allen Fällen sind wir gar nicht in der Lage ein Urteil zu fällen. Urteile niemals über jemanden, in dessen Stiefeln Du nicht mindestens 7 Meilen gelaufen bist.

17. Beispiel:

Viele Urteile entstehen aus einem Drang, sich abzugrenzen. Macht Dein Nachbar etwas anders als die anderen, ist das sehr verdächtig. Es kann auch gar nicht gut sein, denn dann wäre das, was Du tust, ja automatisch schlecht.

Wozu das führt haben wir in Beispiel 1 dargestellt. Eine Bilderbuchfamilie wird von den Nachbarn gemieden, weil sie sich für eine andere Nutzung ihres eigenen Gartens entschieden hat. Die Nachbarn halten ihre Kinder fern, um den schädlichen Einfluss dieser schlechten Leute zu unterbinden.

Was machst Du anders als andere?

18. Beispiel:

Mindestens genauso viele Urteile werden aufbauend auf Interpretationen gänzlich aus der Luft gegriffen. Die junge Frau aus Beispiel 8 hat sich wegen ihres Vorurteils vielleicht das Glück ihres Lebens verbaut. Der Mann aus Beispiel 14 ist auf dem besten Weg, einen langjährigen Freund zu verlieren.

Das Subtile an solchen Urteilen ist, dass sie Dich selbst widerspiegeln. Du schließt von Dir auf andere. Tatsächlich verurteilst Du nicht Deinen Nächsten, sondern Dich selbst.

Wann hast Du Dich zuletzt selbst verurteilt?

 

Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Wir alle haben unsere Eigenschaften, die unsere Nächsten nicht verstehen. Gerade das verleiht uns unsere Individualität. Du kannst wählen, mit wem Du Deine Zeit verbringst. Aber um ein Urteil über Deinen Nächsten fällen zu können, musst Du bereits viel Zeit mit ihm verbracht haben. Verbringst Du wirklich so viel Zeit mit Leuten, die Du anschließend verurteilst?

In unseren Seminaren und im persönlichen Gespräch kannst Du das Urteil an sich in Frage stellen. Du kannst lernen, die Dinge zu akzeptieren, wie sie sind, und danach zu handeln, anstatt Schlüsse daraus zu ziehen.

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