Wenn einer eine Reise tut … dann hat er Zeit zu lesen. Also habe ich auf meine letzte Dienstreise Die Essenz des Tantra von Frank Lerch mitgenommen. Es ist eines der besten Bücher, die ich je über Tantra und spirituelles Wachstum im Allgemeinen gelesen habe.
Bücher über Tantra und Spiritualität gibt es wie Sand am Meer. Die meisten Bücher geben Episoden des Erfahrungswegs des Autors oder gegebenenfalls aus seiner Praxis mit seinen Schülern wider. Das Ganze wird dann mit ein wenig New Age Wohlfühlsoße übergossen und in leicht verdaulichen Häppchen für den Strandurlaub präsentiert. Das ist okay. Bietet es doch einen seichten Einstieg in Praktiken und Möglichkeiten moderner, westlicher Spiritualität. Aber, wer gutes Essen liebt, muss sich langfristig entweder einen Koch zulegen oder kochen lernen.
In diesem Sinne ist Die Essenz des Tantra eine Einführung in die Küche. Es erklärt was Töpfe und Pfannen sind, wozu verschiedene Garverfahren gut sind, was backen und brauen ist. Es ist allerdings kein Kochbuch. Rezepte sucht man darin vergeblich. Das ist aber auch kein Fehler. Kochen ist eine Kunst; also ein genauso individueller Ausdruck wie persönliches Wachstum. Die eigenen Kreationen sind das Besondere, die Inspiration. Seine Idee auf den Teller zu bringen ist Handwerk und eher Transpiration.
Es ist daher nicht sinnvoll auf die Inhalte im Detail einzugehen. Frank Lerch schafft es nah an den originären Tantras ziemlich universelle Zusammenhänge spiritueller Arbeit in westlichen Kategorien herauszuarbeiten. Das ist eine Meisterleistung. Wie bei jeder spirituellen Literatur, wird man nur jene Aspekte verstehen, die man schon erlebt hat. Das Buch setzt spirituelle Erfahrungen und deren Einordnung in einen psychologischen Kontext voraus. Vor diesem Hintergrund ist es wissenschaftlich nüchtern geschrieben und extrem dicht. Ein Buch, dass man sicher viele Male liest und immer wieder Neues darin entdeckt. Einsteiger sollten sich nicht entmutigen lassen, wenn das Buch nach der geschichtlichen Einführung zunächst unverständlich erscheint. Es ist in gewisser Weise selbst ein Tantra, dessen Inhalt man sich möglicherweise über Jahre erarbeiten muss. Was das bedeutet, haben wir in Shiva & Shakti in den Veden und Puranas angedeutet.
Aus der Sicht meiner Jahrzehnte langen Praxis in Tantra und anderen spirituellen Wegen konnte ich das Buch recht zügig lesen. Dennoch erschienen mir an einigen Stellen noch ein Paar Perlen verborgen zu sein, so dass es wohl noch eine Weile in meiner Handbibliothek verweilen wird. Auch die Andeutungen, dass viele Erfahrungen nicht nur im Tantra gemacht werden können, fand ich sehr erfrischend. Es zeigt, dass Frank Lerch sich intensiv mit spirituellen Wegen auseinandergesetzt hat und dass seine Entscheidung für Tantra nicht dem Zufall geschuldet ist. Auch dies ist eine Erfahrung, die ich uneingeschränkt teile. Natürlich gibt es auch ein paar Dinge, die ich anders erlebt habe. Aber das liegt in der Natur eines individuellen Erfahrungsweges.
Wer sich ernsthaft auf den schweren aber lohnenden Weg spirituellen Erwachens machen will, dem kann ich das Buch uneingeschränkt empfehlen. Es kann über Jahre ein Wegbegleiter und eine Goldgrube sein. Ein Tantra eben …
Ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Kommentar! Aber ich teste einige Software zum Ruhm unseres Landes und ihr positives Ergebnis wird dazu beitragen, die Beziehungen Deutschlands im globalen Internet zu stärken. Ich möchte mich noch einmal aufrichtig entschuldigen und liebe Grüße 🙂